Alles begann vor zwei Jahren als ich meine Haflingerstute Mira das erste Mal reiten durfte. Seither sind wir zwei unzertrennliche Partner.
Der goldene Herbst ist für uns eine ganz besondere Zeit. Für uns gibt es nichts Schöneres, als bei herrlichem Altweibersommer-Wetter durch die Wiesen und Felder der Umgebung zu streifen.
Gerade im Herbst ist es in der Sonne nicht zu heiß, der Wind ist noch nicht zu kalt, der Himmel strahlt blau und die Temperatur ist genau richtig für ein schönes Zusammensein mit meiner vierbeinigen Freundin.
Erst gestern waren wir auf Tour. Früh am Morgen schlüpfte ich in meine Reithose aus Softshell-Material, die gerade bei herbstlichen Wetter enorme Vorteile hat und sich meinem Körper optimal anpasst.
Natürlich merkte Gypsy – mein Bordercollie – sofort, was ich vorhatte und war nicht mehr zu beruhigen. Eigentlich hatte ich nicht vor, ihn mitzunehmen. Nach dem Regen der letzten Tage würde es doch noch einige Pfützen in der herbstlichen Landschaft geben. Und da Gypsy ein echter Pfützenfetischist ist, wäre es mir lieber gewesen, ihn zu Hause zu lassen. Aber gegen diesen Hundeblick hatte ich einfach keine Chance. Also saßen wir kurz darauf gemeinsam im Auto. Auf dem Weg zu Mira.
Schon beim Satteln konnte ich feststellen, dass sich nicht nur mein Hund sondern auch Mira auf den Ausritt freuten, im wahrsten Sinne des Wortes „tierisch“.
Für mich persönlich ist es jedesmal wieder die Erfüllung eines Traums, den wohl viele Reiter mit Hund sich gerne erfüllen würden. Allerdings hat es eine ganze Zeit gedauert, bis sich Gypsy und Mira aufeinander einstellen konnten.
Die Natur zu erleben, die Freiheit zu genießen und dabei von den beiden wichtigsten Tieren in meinem Leben begleitet zu werden, ist einfach einmalig. Hoch auf dem Pferderücken durch den Wald zu reiten, einen spritzigen Galopp über Wiesen und Felder einzulegen. Dabei Gypsy immer in Sichtweise zu wissen, ist das Ideal, dass wohl nur wenige Reiter erreichen. Wir jedoch sind ein eingespieltes Team. Die herrliche Landschaft mit all den bunten Herbstfarben können wir voll und ganz genießen.
Mira liebt es, wenn wir gemächlich an den Obstbäumen der Bauern vorbei schlendern. Dort finden sich jede Menge leckere Äpfel am Wegesrand. Gypsy kann sich richtig auspowern und geniesst die Bewegung in der freien Natur mit all den vielen spannenden Gerüchen.
Und ich? Für mich ist es einfach das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Die Nähe zur Natur, die atemberaubende Stimmung des herbstlichen Morgens mit langsam schwindenden Nebelschwaden. Das nachmittägliche Gleißen der Herbstfarben und der Einklang mit meinem Pferd, die jeden Herbstausritt zu einem himmlischen Erlebnis machen.